Über mich und meine Kunst
Mundmaler
geb. 1959 in Augsburg
Als ich die Diagnose Muskeldystrophie erhalten habe, war ich gerade einmal 23 Jahre alt. Damals wusste ich nicht, wie sehr sich mein Leben verändern würde. Mit diesen Untersuchungsergebnissen konnte ich überhaupt nichts anfangen. Neun Jahre später folgte dann der zweite Befund: SMA, spinale Muskelatrophie. Bei dieser genetisch bedingten Erkrankung kommt es zu Muskelschwäche und Muskelschwund im gesamten Körper.
Trotz Krankheit absolvierte ich eine Lehre zum Schreiner und legte die Meisterprüfung ab. Doch die Krankheit machte sich zunehmend bemerkbar, schränkte mich immer stärker ein. Bis ich mir eines Tages eingestehen musste: „Nichts geht mehr!“ Auch die Arbeit als Schreiner war damit passé. Meinen Beruf aufzugeben, weil der Körper nicht mehr kann, war ein schwerer Schlag.
Doch ich gab nicht auf, suchte stattdessen nach einer alternativen Beschäftigung, bei der ich trotzdem etwas erschaffen konnte. Ich entdeckte das Malen. Zunächst führte ich den Pinsel noch mit den Händen, ab 2016 dann mit dem Mund. Immer wieder forderte ich mich heraus und probierte verschiedene Maltechniken und -stile aus. Meine Werke zeigen zum Teil traditionelle Motive aus Fernost, für die ich mit Tusche arbeite. Aber auch für Porträts und Tiere kann ich mich begeistern. Und für die Aquarelltechnik.
Seit dem 1. März 2018 bin ich Stipendiat der Vereinigung der Mund- und Fußmalenden Künstler in aller Welt e.V. (VDMFK). Die Förderung der VDMFK ermöglicht mir, meine Maltechnik zu verbessern und eines Tages von der Kunst leben zu können. Eine neue Herausforderung, auf die ich mich sehr freute – und immer noch freue. Zusätzlich zur Malerei habe ich zwei Ehrenämter inne: Ich bin im Vorstand des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., Bereich Augsburg, und engagiere mich in der Audit-Gruppe des Landratamts Augsburg für einen barrierefreien Landkreis. Seit dem 1.1.2024 habe ich meine Ämter aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen niedergelegt.